Sie spielen mit dem Gedanken, Ihre eigene Kita zu eröffnen? Sie haben sich über andere Kindertagesstätten informiert und sehen Möglichkeiten, die Verwaltung und die Betreuung der Kinder zu verbessern? Sie kennen sich mit der Kinderbetreuung aus und möchten, dass Erzieher, Eltern und Kinder zufrieden sind?
Dann setzen Sie Ihre Ziele in die Tat um!
Unser Leben hält immer mehr Herausforderungen bereit – darum geben viele Eltern ihre Kinder gern in eine Kindertagesstätte! Doch nicht immer ist es leicht, die eigenen Kinder der Obhut von Fremden zu überlassen und sie in eine ungewohnte Umgebung zu schicken. Gerade deshalb ist es wichtig, eine Kindertagesstätte zu führen, die zuverlässig, offen und vertrauenswürdig ist. Ein sicherer Ort, von dem die Eltern wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind und bestens betreut werden.
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, finden Sie hier eine Liste der wichtigsten Punkte, an die Sie denken sollten, wenn Sie eine eigene Kindertagesstätte eröffnen möchten.
1. Lizenzierung
Zuerst das schwierigste: die Zulassung
Je nachdem, wo Sie wohnen, benötigen Sie wahrscheinlich eine Zertifizierung oder Zulassung, um eine Kindertagesstätte zu eröffnen. Schauen Sie am besten zuerst nach, welche Art von Abschluss Sie benötigen und welche Art von Zulassung Sie beantragen müssen. Denken Sie daran, dass es wahrscheinlich viele kleine Dinge gibt, die Sie leicht übersehen werden, wenn es um die Zulassung geht, und dass diese von Ort zu Ort unterschiedlich ist. Möglicherweise benötigen Sie Erste-Hilfe-Kurse für Kinder, Ihr zukünftiges Personal muss ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen oder Sie müssen andere Sicherheitsvorschriften beachten, um einen vertrauenswürdigen und funktionierenden Betrieb gewährleisten zu können.
Es bedarf einiger Planung, um alle notwendigen Informationen zu sammeln und sicherzustellen, dass Sie perfekt vorbereitet sind. Fangen Sie also frühzeitig damit an.
Denken Sie daran, dass die Lizenzierung von den örtlichen Vorschriften und Bestimmungen abhängt. Informieren Sie sich genau, welche Art von Lizenz für Ihren Standort gilt. Zeigen Sie Ihre Legitimierung auch Ihren Kunden gegenüber, z. B. online oder in Broschüren.
2. Budgetierung, Finanzierung & Investition
In erster Linie sind Sie jemand, dessen Herz für die Kinderbetreuung schlägt. Aber auch auf Geschäftsebene gibt es viele Dinge zu bedenken. Die Räumlichkeiten, die Miete, das Personal, die benötigte Ausstattung – all das muss man in seine Finanzplanung mit einbeziehen. Dabei ist ein Budgetplan sehr hilfreich, wenn es darum geht, die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Ausgaben und Einnahmen zu skizzieren. Es geht nicht nur um die internen Kosten, sondern auch darum, wie viel Sie später den Eltern in Rechnung stellen werden und welche anderen möglichen Ausgaben anfallen könnten, z. B. Inspektions- oder Genehmigungskosten.
Sie sollten dafür sorgen, dass diese Planung so fundiert wie möglich ist. Es gibt viele kostenlose Vorlagen, die Ihnen den Einstieg erleichtern, und es ist am besten, wenn Sie rechtzeitig damit anfangen, damit es zwischendurch keine Probleme gibt.
Finanzierung
Oft suchen Neu-Unternehmer bei Familie und Freunden nach ersten Finanzierungsmöglichkeiten wie einem Darlehen oder einer Investition von Mitteilhabern. Wenn dies nicht funktioniert, müssen Sie ggf. extern nach Möglichkeiten zur Mittelbeschaffung suchen, z. B. einen Bankkredit beantragen.
Neben diesen Wegen können Sie auch städtische oder sonstige Zuschüsse beantragen. Die Berechtigung hängt oft von den Vorgaben des Bezirks ab, in dem Sie leben und Ihren Betrieb eröffnen möchten. Informieren Sie sich daher auf den Webseiten Ihres Standortes oder bei den zuständigen Behörden.
Investieren
Wenn Sie investieren möchten oder Finanzierer suchen, ist das wichtigste ein überzeugender Businessplan. Wenn Sie selbst an den Erfolg Ihrer Kita glauben und Ihre Ziele mit einem klaren Plan untermauern, wird Ihr Vorhaben Interesse wecken und die Investoren von Ihren Fähigkeiten zur Gewinnerzielung überzeugen. Spielen Sie vor einem wichtigen Gespräch mit Banken etc. ruhig einmal mit Freunden Ihre Präsentation durch und üben Sie den „Elevator Pitch“: Dabei präsentieren Sie Ihr gesamtes Konzept in weniger als 30-35 Sekunden – als würden Sie einem potenziellen Investor Ihre Geschäftsidee ganz kurz in einem Aufzug erklären.
3. Planung
Haben Sie über den Standort Ihrer Kindertagesstätte nachgedacht? Wird es eine eigene Kindertagesstätte oder wollen Sie eine Fläche mieten? Befindet sie sich an einem leicht zugänglichen Ort? Gibt es noch weitere Kitas in der Nähe? Es gibt einiges zu bedenken, und gerade zu diesem Zeitpunkt sind Fakten wichtiger als Spekulationen.
Denken Sie übergreifend nach über das „Warum“, das „Was“ und das „Wie“. Es sieht vielleicht ganz einfach aus, eine Kindertagesstätte zu eröffnen und loszulegen. Aber wenn es so viele andere Kindertagesstätten gibt, die genau dasselbe tun, was können Sie dann besser machen? Denken Sie darüber nach, warum Sie die Kita betreiben möchten (z. B. Herzensangelegenheit), was Ihre Idee von den anderen unterscheidet (z. B. Werteversprechen) und wie Sie in Zukunft nach außen kommunizieren möchten (z. B. besonders transParent).
4. Vertragsabschluss
Schriftliche Richtlinien und Verträge sind für Kleinunternehmer unerlässlich, auch in Kindertagesstätten. Verträge und Richtlinien werden erstellt, um Leistungen und Kosten zu bestimmen. Verträge helfen auch bei der Festlegung von Fristen, wie z. B. Verfahren zur Vertragsbeendigung oder vorzeitigen Ausfällen. Dies gilt als wichtige Information und trägt zur allgemeinen Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit Ihres Unternehmens bei.
5. Marketing
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Eröffnung eines Unternehmens ist natürlich das Marketing. Ohne eine zielgerichtete Vermarktung Ihrer Kindertagesstätte bleibt der Erfolg aus. Nehmen Sie sich Zeit und die notwendigen Ressourcen, um die richtigen Argumente für Ihre Kita zu formulieren. Nur so können Sie wettbewerbsfähig sein und nach außen zeigen, wo Ihre Stärken liegen – z. B. in Ihrer Erfahrung oder Ihrer besonderen Leidenschaft für die Aufgabe. Kreatives Marketing ist eine der wichtigsten Strategien für langfristigen Erfolg.
Denken Sie an die Nutzung von Social-Media, an die Erstellung einer eigenen Webseite, sprechen Sie mit örtlichen Zeitungen oder kooperieren Sie mit anderen Unternehmen, die sich mit der Kinderbetreuung beschäftigen. Verteilen Sie Flyer in der Nachbarschaft und in ausgewählten Geschäften. Überlegen Sie: Was macht mein Unternehmen aus? Wie spreche ich mit meinen KundInnen? Was unterscheidet mich von anderen Kitas? Welche Bilder kann ich zeigen, um den Eltern unseren Kita-Alltag am besten zu vermitteln?
Alles beginnt mit einem Schritt
Eine Kindertagesstätte oder ein kleines Unternehmen neu zu gründen kann für eine Person alleine schwierig sein. Schnell übersieht man relevante Aspekte. Mit diesen 5 Schritten zur Gründung einer Kita möchten wir Sie unterstützen, von Anfang an gut aufgestellt zu sein. Auch wenn es vielleicht einige Hürden zu überwinden gibt: Vergessen Sie nicht, warum Sie Ihren Traum von einer eigenen Kita in die Tat umgesetzt haben.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Resources:
https://www.rasmussen.edu/degrees/education/blog/how-to-open-a-daycare/
https://mint.intuit.com/blog/budgeting/daycare-budget-template/
https://www.nerdwallet.com/article/small-business/how-to-start-a-daycare
https://www.upcounsel.com/contracts-for-daycare-providers#importance-of-family-child-care-contracts